Elternbrief „Orient“

Elternbrief 14/15– 2

 

Lindental,    8. Oktober 2014

Liebe Eltern

OrientSo gerne würde ich einmal in den Orient gehen, um das zu sehen, was ich mir als Kind schon immer vorgestellt habe von dieser Gegend: Die Märkte, auf welchen die Händler ihre Sachen feil bieten und mit jedem Kunden um den Preis feilschen, die prunkvollen Paläste mit den vielen Türmen und den wunderbaren Ornamenten, die hübschen Bauchtänzerinnen, die jeden verzaubern, die fliegenden Teppiche, die Flaschengeister und die verborgenen Schätze, die irgendwo in einer Höhle auf ihre Entdecker warten… Auch wenn ich genau weiss, dass diese Vorstellung eine Märchenwelt ist, gefällt mir diese Sichtweise noch heute, und ich würde bestimmt noch Sachen in der Wirklichkeit wiedererkennen, wenn ich dorthin gehen würde.

Orient heisst das neue Quartalsthema. In diesem Gebiet ist und war schon immer viel los. Heute bekommen wir jedoch tagtäglich die Opferzahlen von Anschlägen und die Gewaltszenen unter den verschiedenen Religionsgruppen vorgeführt, so dass man diese Völkergruppe negativ betrachtet und sogar Angst vor ihr hat.  Der ganze Orient befindet sich in einer schwierigen Umbruchzeit und es ist nicht absehbar in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird.

In den Lektüren werden die 2.+3. Klasse „Hodja im Orient“ lesen. Hodja hat nur eine einzige Sache im Kopf: Er will in die weite Welt hinaus! Mit einem fliegenden Teppich, besteht er knifflige Situationen und rettet sich aus allerlei Gefahren. Die 4.+5. Klasse lesen „Lippels Traum.“ Lippels Eltern sind für eine Woche fort. Frau Jakob schaut zum Jungen. Dies passt Lippel überhaupt nicht und er flüchtet sich in einen Traum, welcher sich im Orient abspielt. Mit der Zeit weiss er gar nicht mehr, was zur Wirklichkeit und was zum Traum gehört. Die 6.+7. Klasse lesen die klassischen Märchen aus 1001 Nacht. Die kluge Scheherazade weckt mit ihren Geschichten die Neugier des Königs, so dass er sein Vorhaben, sie am kommenden Tag zu töten, immer wieder hinausschiebt. Andrea liest von einem Mädchen, das in Afghanistan aufwächst. Ihr Vater wird ins Gefängnis gesteckt und sie muss, als Junge verkleidet, dafür schauen, dass die Familie zu etwas Geld kommt, um zu überleben. Das Buch heisst: „Die Sonne im Gesicht“. Die 9. Klasse liest von einem Jungen, der in einer jüdischen Siedlung aufwächst. Durch Zufall entdeckt er, dass es eine ganz andere „Welt“ gibt ausserhalb seiner Siedlung. Er verliebt sich in ein Palästinenser Mädchen und gerät dadurch in extreme Schwierigkeiten. Das Buch heisst: „Auf der richtigen Seite“. Im kommenden Quartal werden wir uns mit dem Zauberhaften und dem Faszinierenden, dieser uns fremden Gegend sowie der heutigen Realität befassen. Es wird also für alle Altersstufen entsprechende Themen beinhalten.

Die kommenden zwei Monate möchte ich nützen, um mit allen Elterngespräche durchzuführen. Es macht Sinn schon zu Beginn des Schuljahres Ziele zu vereinbaren und Wege zu definieren, damit die Kinder so viel wie möglich in diesem Schuljahr profitieren können.

In der letzten Oktoberwoche wird die Schulhaustür für eine Woche lang allen Leuten, die Einblick unseren Schulalltag nehmen wollen, geöffnet.

Dieser wunderschöne Herbst hat uns bestimmt allen gut getan, und wir können mit neuen Tatendrang zu  Werke gehen.