Viva la Revolutión

Elternbrief 17/18 – 3

Lindental, 4. Januar 2018

Liebe Eltern

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwer.“

Seneca

         Viva la Revolución!

In unserer Schule brodelt es. Die Schülerinnen und Schüler planen eine Revolution… Sie sind nicht mehr zufrieden mit dem momentanen Zustand und wollen alles selber in die Hand nehmen.

Endlich!

Genauso werden wir unser neues Quartal beginnen. Peter Glatz hat den Anfang eines Theaterstücks geschrieben, der mit einem Aufstand der Schülerinnen und Schüler beginnt. Die Schüler haben es satt, dass ihnen immer alles vorgesagt wird. Sie wollen endlich selber anpacken und ihre Bestimmung in die richtigen Bahnen lenken. Jeder einzelne wird sich dazu seine Gedanken machen und dies in irgendeiner Form im Theaterstück vorführen. Was dabei herauskommen wird, werden wir in der letzten Woche des Quartals sehen können.

Nach fünf Jahren ist es wieder an der Zeit, dass wir uns an ein Theaterstück wagen. Diesmal ist der Anfang des Stückes geschrieben und der Ausgang völlig offen und wird von den Schülerinnen und Schülern selber bestimmt und gespielt.

Dies wird natürlich ein paar Aenderungen im Schulalltag mit sich bringen. Zu Beginn werden wir an voraussichtlich zwei Nachmittagen mit der ganzen Klasse Uebungen zum Theater- und Rollenspiel machen und in die Ausgangslage des Stückes tauchen. In den folgenden vier Wochen wird Peter Glatz an verschiedenen Tagen zu uns in die Schule kommen und mit einzelnen Schülerinnen und Schülern oder Schülergruppen während des Schulunterrichts arbeiten. In der Sondersportwoche werden wir intensiver am Theaterstück arbeiten und versuchen, die einstudierten Szenen miteinander zu verknüpfen. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, werden wir bestimmt den einen oder andern schönen Tag auch nützen, um Ski zu fahren oder uns sonst sportlich zu betätigen. Danach bleiben uns noch vier Wochen, um in einzelnen Stunden dem Stück den letzten Schliff zu geben. Première wird voraussichtlich der Donnerstag, 29. März. Weitere Vorführungen sind in der darauffolgenden Woche (nach Ostern) jeweils am Abend vorgesehen.

Am kommenden Montag werden wir einen neuen Schüler bei uns in der Klasse begrüssen dürfen. Er kommt in die vierte Klasse. Somit werden wiederum alle Klassen in unserer Gesamtschule vertreten sein. Steiners werden im Frühjahr ins Lindental ziehen. Damit es nicht zu viel Schulwechsel gibt, haben sie beschlossen, N. schon ab Januar bei uns einzuschulen. Wir wünschen Nico einen guten Start in der Schule und hoffen, dass er sich gut einleben wird in seiner neuen Umgebung.

Vom 22. Januar bis 9. Februar werden Damian Howald und Anna Deppeler von der PH Bern ein Praktikum in unserer Schule absolvieren. Ihr Tätigkeitsfeld wird hauptsächlich im 2. Zyklus (3.-6. Klasse) sein. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.

Wie immer gibt es für die Schülerinnen und Schüler eine Lektüre im neuen Quartal. Sie haben kaum etwas mit dem Thema „Revolution“ zu tun und wurden von mir nach Gutdünken ausgewählt. Die 2. Klasse liest „Frosch und Kröte“. Eine wunderbare Geschichte, die durch das ganze Jahr führt und immer wieder zum Schmunzeln verleitet. Die 3. und 4. Klasse bekommt es mit den Heuhaufen-Halunken zu tun. Landkinder wollen aus dem Alltagstrott ausbrechen und ein krummes Ding drehen. Dies gelingt ihnen nur bedingt… den gewöhnlichen Alltag hebeln sie jedoch aus. Die 5. Klasse nimmt Einblick mit Charlie in die phantatstische Schokoladenfabrik des Herrn Wonka. Dort werden die verrücktesten Süssigkeiten fabriziert. „Charlie und die Schokoladen-fabrik“ heisst das Buch. Die 6. und 7. Klasse lesen „Krabat“, ein Klassiker von Ottfried Preussler. Der Waisenjunge Krabat absolviert seine Lehrjahre in einer Mühle und muss feststellen, dass dort die Schwarze Kunst unterrichtet wird. Nur knapp kann er diesem Wahnsinn entrinnen. Einen Thriller gibt es für die 8. und 9. Klasse. Sie lesen „Operation Ocean Emerald“. Aaro findet mit seinem Freund die Reisepapiere einer französischen Touristin. Er will diese Papiere in Geld umwandeln und gerät dabei in die Fänge einer Verbrecherorganisation.

Für das Jahr 2018 wünschen wir euch allen viele gute Erlebnisse und Erfahrungen, auch wenn diese nicht revolutionär sind.

Elternbrief „Afrika“

Lindental,   11. Oktober 2017

Watoto wote wana haki sawa

Liebe Eltern

„Watoto wote wana haki sawa“ ist Swahili (eine afrikanische Sprache) und heisst: Alle Kinder haben die gleichen Rechte. Diesen Spruch schrieb Juma, ein Strassenkind aus Tansania auf eine Mauer. Womit jedem von uns schon klar ist, dass dem nicht so ist.

Im kommenden Quartal werden wir uns mit dem Kontinent Afrika befassen. Ein Gebiet, das etwa 735 mal grösser ist als die Schweiz. Die Unterstufe wird sich vor allem mit verschiedenen Volksstämmen und deren Lebensgewohnheiten sowie der Fauna dieses Landes auseinandersetzen. Die Oberstufe wird sich mit den geschichtlichen Themen, insbesondere mit dem Kolonialismus sowie geografische und klimatische Begebenheiten beschäftigen. Dabei werden wir ganz bestimmt auf die aktuelle Situation der Asylantenströme und die Menschenrechte im Besonderen zu sprechen kommen.

In den Lektüren liest die Unterstufe „Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika“. Eine witzige Geschichte, in welcher zwei Geschwister, einen vom Zoo ausgebüxten Elefanten in die Freiheit nach Afrika zurück begleiten. Die 5. und 6. Klasse liest das Buch „Juma“. Es handelt von einem Jungen aus Tansania, dessen Lebenssituation kaum etwas anderes zulässt, als ein Strassenkind in einer Stadt zu werden. Sein Schicksal endet glücklicherweise für ihn gut. Die Oberstufe liest „Die Nacht der Jäger“. Hier geht es einerseits um eine Liebesbeziehung zwischen einer Weissen und einem Massai und dem Kampf gegen Wilderer, die auf das Elfenbein der Elefanten aus sind. Hier wird aufgezeigt, wie verschiedenen mit der Natur in der Serengeti umgegangen wird. Idealisten kämpfen gegen korrupte Regierungsbeamte.

Es ist vorgesehen eine kulturelle Veranstaltung zum Thema Afrika zu organisieren. Diese wird Ende November stattfinden. Genauere Angaben dazu werden noch folgen.

Im letzten Elternbrief konnte ich unsere neue IF-Lehrperson (IF = individuelle Förderung) nicht vorstellen, da ich bis zum gegebenen Zeitpunkt keine Informationen über sie hatte. Dies möchte ich nachholen. Jeweils am Donnerstag Nachmittag, kommt Silvana Gfeller zu uns ins Schulhaus um mit einzelnen Schülerinnen und Schülern individuell zu arbeiten. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.

Die „offene Woche“ findet wie gewohnt in der 1. Novemberwoche statt. Ab Dienstag bis Freitag bietet sich allen Leuten die Möglichkeit, Einblick in den Schulalltag im Lindental zu nehmen. Die Türe ist jeweils in den Morgenstunden offen für alle. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Wie gewohnt werden wir das Jahr abschliessen mit dem Altjahrshöck. Alle, welche in einer Arbeitsgruppe mitarbeiten, sind mit ihren Partnern eingeladen zu einem Raclette-Abend. Zeit und Ort werden noch bekanntgegeben.

Wir wünschen euch allen eine spannende und gefreute Zeit

Elternbrief „Appenzellerland“

Elternbrief 17/18 – 1

Lindental, 10. August im Jahre 1 nach Käthy Germann

Liebe Eltern

Vor genau neun Jahren begann schon einmal die „Nach-Käthy“ Zeitrechnung. Damals hatte Susanne Veress die Stunden von Käthy übernommen. Diese ist in den vorzeitigen Ruhestand getreten…um zwei Jahre später mit den Flötlern wiederum einzusteigen. Obwohl Käthy in gewissen Jahren nur mit Kleinpensen bei uns angestellt war, hat sie die letzten zwanzig Jahre stark geprägt und mehreren Schülergenerationen geholfen sich im Schulalltag zurechtzufinden. Es war auch Käthy, die die Geheimnisse, wie man eine neunstufige Klasse überhaupt führen kann, an uns Lehrer weitergegeben hat. Sie hat also einen grossen Anteil daran, dass es die Schule überhaupt noch gibt und hat mit ihrem grossen Engagement dazu beigetragen, dass uns die Arbeit nicht über den Kopf gewachsen ist. Dafür möchten wir ihr noch nachträglich vielmals danken und ihr in ihren neuen Aufgaben viel Freude und Befriedigung wünschen.

Die „Nach-Käthy“ Zeitrechnung beginnt nun endgültig im kommenden Schuljahr. Trotz dieses einschneidenden Ereignisses wird der Schulalltag im Grossen und Ganzen gleich weiterlaufen. Ronny Rüefli wird die Stunden von Käthy zusätzlich übernehmen und somit auch am Mittwochmorgen in der Schule präsent sein. Die Schulstunden sind gleich geblieben. Es wurden nur einzelne Fächer abgetauscht. Die grösste Veränderung ist wohl, dass nun Ronny Rüefli die Englischstunden und die Freifächer Perkussion und Ukulele erteilt.

Zum Schulbeginn möchten wir die beiden neuen Erstklässler Siro Rüefli und Jonas Hug herzlich willkommen heissen. Siro hat mit seinem Bruder Noah und seinem Vater einen sicheren Rückhalt. Er wird sich dadurch bestimmt schnell einleben in unserer Schule. Jonas ist seit bald vier Jahren ein fester Bestandteil unseres Alltags, da er gleich oberhalb der Schulstube wohnt. Für ihn dürfte der Umstand, keinen Schulweg mehr zu haben, die grösste Veränderung sein. Die beiden werden nur eine kurze Gewöhnungszeit erhalten, da wir uns wie gewohnt in der dritten Schulwoche ins Lager begeben werden. Diesmal gehen wir nach Wald in den Kanton Appenzell Ausserrhoden. Detaillierte Angaben dazu werden in der zweiten Schulwoche folgen.

Unsere Schule verfügt mit der Begleitgruppe über eine Art Elternrat. Diese Gruppe trifft sich 5-6 Mal im Jahr und bespricht mit der Lehrerschaft die aktuelle Schulsituation sowie pädagogische Ideen und Ereignisse, die die Schule betreffen. Diese Arbeitsgruppe hat keine Entscheidungskompetenzen und dient als Austausch- und Ideenplattform, in welcher offen miteinander diskutiert wird. Zurzeit wird die Arbeitsgruppe Begleitung (AG Begleitung) geleitet von Peter Soltermann. Nebst der Lehrerschaft sind in dieser Gruppe: Leonie Schärer, Hermann Alter, Bernhard Ammann, Ruth Türler und Thomas Stutz. Neu wird Monika Hug zur Gruppe stossen. Diese Arbeitsgruppe steht allen Eltern offen. Damit eine Kontinuität entsteht, verpflichten sich die Gruppenmitglieder mindestens für ein Jahr mitzuwirken.

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie unsere Schule durch kleine Veränderungen ein neues Gesicht bekommen hat, und die Grundwerte trotzdem gleich geblieben sind. Diese kleinen Veränderungen sind für das Überleben unserer Schule und für das Leben überhaupt nötig, um für künftige Herausforderungen bereit zu sein.

Wir wünschen euch allen Neugier und Offenheit für Neues und ein erlebnisreiches Quartal.

Elternbrief „Brot und Salz“


Lindental, 21. April 2017

Liebe Eltern

Brot und Salz gehören in vielen Kulturen zu den Grundnahrungsmitteln. Beides hat seit je her einen wichtigen Stellenwert und galt als wertvoll. Heute nehmen wir es nicht mehr als wirklich wertvoll wahr, da wir es uns im Ueberfluss leisten können. Es ist wie mit vielem, das im Alltag selbstverständlich geworden ist.

Brot und Salz heisst das neue Quartals-thema. Dabei werden wir in der Unterstufe selber Korn anpflanzen und mit dem eigenen Mehl Brot backen. Wir werden die Wichtigkeit des Salzes und dessen Gewinnung kennen lernen.

Seit anfangs Februar haben wir eine neue Schülerin in unserer Klasse, Noelle Ritschard. Sie geht in die siebte Klasse. Wir möchten sie nachträglich noch willkommen heissen und hoffen, dass sie sich bei uns wohl fühlt und die Schulzeit gut bei uns abschliessen kann.

In den verschiedenen Klassen haben wir Lektüren, die diesmal nicht direkt mit unserem Thema zu tun haben. Die zweite Klasse liest: Viele Grüsse, deine Giraffe. Die Giraffe möchte wissen, wer am Ende des Horizonts lebt. In einem regen Briefwechsel mit einem Pinguin stellt sich die Giraffe diesen vor, was am Ende nicht wirklich der Realität entspricht. Die vierte Klasse liest einen Klassiker von Preussler, Die kleine Hexe. Wenn die kleine Hexe zu jung ist um auf den Blocksberg mit den andern Hexen mitzufeiern, möchte sie wenigstens eine gute Hexe sein. Dies führt jedoch zwangsläufig zu Schwierigkeiten. Die fünfte und sechste Klasse liest Stuart Horten. Stuart muss gegen seinen Willen Wohnort wechseln. Er ist unzufrieden und unglücklich. Doch gerade jetzt kommt er einem Geheimnis von mechanischen Geräten auf die Spur, welche sein Grossvater erfunden hatte. In der siebten und achten Klasse lesen wir Löcher, eine witzige Geschichte, in welcher Stanley Yelnats in einem Straflager gemeinen Machenschaften auf den Grund kommt und alles aufdeckt. Die neunte Klasse liest zum Abschluss White zone – letzte Chance. Sechs Jugendliche verbringen quasi als letzte Bewährungschance ein halbes Jahr auf einer Station in der Antarktis. Dies endet ziemlich turbulent. Eine Geschichte mit viel Action, in welchem Freundschaften und Werte einen hohen Stellenwert haben.

Am 19. Mai findet die Hauptversammlung unseres Vereins „Pro Gesamtschule Lindental“ statt. Im Anschluss daran haben wir zum Thema Salz und Brot Jürg Wyss von der Firma JUMI in Boll eingeladen. Er erzählt uns vom Werdegang und den Produkten ihres Betriebs. Von der Belperknolle zum Piemonteser Rind lautet der Titel der Veranstaltung. Im Anschluss daran, bietet JUMI das Salz und der Verein das Brot für alle Anwesenden an.

Wie in den vergangenen Jahren möchten wir am Mittwoch, 10. Mai einen Elternabend durchführen. An diesem Abend organisieren wir uns für das kommende Schuljahr. Stundenplan, Fahrdienst, Mittagstische und Planung des neuen Schuljahres werden besprochen und eingeteilt.

…und dann folgt wieder das Schulfest, das Salz in unserem Brot.

Wir wünschen euch allen ein gutes Quartal und das tägliche Entdecken des Salzes in unserem Leben.